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Wie lässt sich im Alltag am besten Strom sparen?
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Beleuchtung
- Tageslicht nutzen so gut es geht
- Umrüsten auf LED und Dimmer
- Abschaltautomatik bzw. Präsenzmelder in Flur oder Treppenhaus nutzen
- Helle Lampenschirme und Wandfarben wählen, um die Beleuchtungswirkung zu verstärken
Stand-by-Geräte
- Nicht genutzte Elektrogeräte immer komplett ausschalten
- TV, Computer, Waschmaschine, Geschirrspüler, etc. durch Steckdosenleisten mit An-/Aus-Knopf nach dem Ausschalten vom Netz trennen
- Ladegeräte (z. B. des Handys oder der elektrischen Zahnbürste) vom Netz trennen, wenn sie nicht in Einsatz sind
EDV
- Von Röhrenmonitoren auf Flachbild umrüsten
- Monitore und PC in Pausen ausschalten
- EDV an Steckdosenleisten mit An-/Aus-Knopf einstecken und nach Nutzung abschalten, Monitore komplett ausschalten
Kochen und Backen
- Topf auf passende Kochplatte stellen
- Mit (passendem) Deckel kochen
- Dampfkochtopf nutzen
- Umrüstung auf Induktionskochfeld
Kühlen und Gefrieren
- Geräte mit aktueller Energieeffizienzklasse (A+++) nutzen
- Kühlschrank nicht neben Wärmequellen (Heizung, Herd, Geschirrspüler oder Waschmaschine) stellen, Rückseite ausreichend belüften
- Kühlschrank regelmäßig abtauen
- Kleinen Kühlschrank nutzen, wenn möglich (deutlich effizienter)
Waschen, Waschmaschine
- Möglichst Geräte mit aktueller Energieeffizienzklasse (A+++) nutzen
- Waschgang nur bei vollen Maschinen
- Waschmaschine an Haus-Warmwasseranschluss anschließen
- „Kalte“ Programme nutzen, sie sind i.d.R. ausreichend
Heizung
- Heizungspumpe modernisieren
- (Elektronische) Thermostatventile modernisieren
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Was kann man tun, um den Wasserverbrauch einzuschränken?
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- Duschen statt Baden
- Wasch- und Spülmaschine nie halb beladen starten
- Während des Duschens, Händewaschens und Zähneputzens zwischendurch den Hahn zudrehen
- Neue Dichtungen an Wasserhähnen und WC-Spülkästen anbringen
- WC-Spülkästen mit Stopptaste verwenden bzw. alte Spülkästen aufrüsten
- Auto nur waschen, wenn notwendig (in Waschanlagen mit dem Blauen Engel)
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Wie heizt und lüftet man richtig?
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- Brenner nicht nach, sondern vor Heizperiode einstellen lassen
- Fensterdichtungen prüfen und ggf. einstellen lassen
- Eingangstüre mit Bürste / Türabsenkdichtung abdichten
- Idealtemperaturen nach Raumnutzung einstellen
- Temperatur im Badezimmer bei Nichtnutzung senken
- Heizkörper bei Abwesenheit und nachts herunterregeln, aber nicht abstellen
- Heizkörper regelmäßig entlüften
- Heizungsrohre (auch in beheizten Räumen) und Heizkörper-Nischen dämmen
- Heizkörper nicht mit Möbeln oder Gardinen verdecken
- Heizung während des Stoßlüftens ausstellen
- Vorhänge / Rollläden nachts schließen
- Fenster im Winter nicht gekippt lassen
- Stoßlüfen (ca. 5 - 10 min, 3x täglich)
- Große Dampfmengen (nach dem Baden, Duschen oder Waschen und nach dem Aufstehen) gleich ins Freie abführen
- Luftfeuchtigkeit mit Hygrometer überwachen (40 – 60 % sind ideal)
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Wie wichtig ist es, bei einem Neubau vorausschauend zu planen?
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Knapp 2/3 der Schadenfälle bei energetischen Baumaßnahmen sind auf eine nicht fachgerechte Ausführung zurückzuführen. Der zweite große Anteil der Schäden resultiert mit 34 % aus einer unzureichenden oder fehlenden (Vor-) Planung der Maßnahmen. Im Detail handelt es sich um Verstöße gegen die allgemein anerkannten Regeln der Technik, unzureichende oder fehlende Voruntersuchungen im Rahmen der Vorplanung oder Planung sowie fehlerhafte Berechnungen.
Bei energiesparendem Bauen und Modernisieren werden Fehler häufig in den Bereichen Wärmedämmung, bei Berechnungen des Wärmeschutzes oder bei Planungen der Haustechnik, besonders beim Einsatz regenerativer Energietechniken, gemacht.
Die Berücksichtigung der energetisch relevanten Faktoren schon in der Vorplanung bestimmen den späteren Energiebedarf. Zu berücksichtigen sind insbesondere:
- Klima- und Windverhältnisse
- Gebäudeausrichtung (Besonnung / Beschattung)
- Gebäudeform- und Hülle
- Nutzung des Gebäudes
- Geeignete Luftdichtigkeit und Lüftungsanlage
- Passende Heizungsanlage und Warmwasseraufbereitung
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Welche Rolle spielt die Architektur eines Gebäudes bei der Energiebilanz?
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Die Gebäudeform hat einen großen Einfluss auf die spätere Energiebilanz. Grundsätzlich gilt: Je günstiger das Verhältnis der Fläche von Gebäudehülle zu beheiztem Raumvolumen, desto besser ist die Energiebilanz!
Insbesondere verwinkelte Bauten sind im Vergleich zu einer kastenförmigen Gebäudeform aufgrund der deutlich höheren Außenfläche energetisch nicht besonders sinnvoll. Bei einem kastenförmigen Gebäude resultieren aus dem günstigeren Verhältnis der Gebäudehülle zum beheizten Raumvolumen geringere Wärmeverluste über die Außenwände. Deutlich niedrigere Bau- bzw. Sanierungskosten sind ein zusätzlicher Vorteil von geringerer Außenfläche (weniger Dämmung, Putz, etc.).
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Wie sinnvoll sind ökologische Baustoffe im Vergleich zu konventionellen Baustoffen?
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Insbesondere im Zuge der Energiewende und des stetig wachsenden Umwelt- und Klimabewusstseins in der Bevölkerung ist die Nachfrage nach ökologischen Baustoffen bzw. -verfahren stark gestiegen.
Richtig eingesetzt sind ökologische im Vergleich zu konventionellen Baustoffen mittlerweile mindestens ebenbürtig.
Ökologische Baustoffe haben folgende Vorteile:
- Schonung endlicher Ressourcen und fossiler Brennstoffe
- Teilweise nahezu geschlossene CO2-Kreisläufe
- Energiearme bzw. -freie Herstellung
- Keine schädlichen Emissionen während der Nutzung und im Brandfall
- Entsorgung ist unproblematisch
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Welche Förderprogramme und Zuschüsse gibt es für Neubauten und Sanierungsmaßnahmen?
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Vor-Ort-Beratung (BAFA)
Eigentümer oder Mieter von selbstgenutzten oder vermieteten Wohngebäuden können diese umfassende Energieberatung vor einer Sanierung beauftragen. Basierend auf der Bestandsaufnahme und Analyse des Gebäudezustands erstellt der Energieberater ein individuelles energetisches Sanierungskonzept unter Berücksichtigung des Einsatzes erneuerbarer Energien: Entweder als Komplettsanierung zu einem KfW-Effizienzhaus oder als schrittweise Sanierung mit aufeinander abgestimmten Maßnahmen („Sanierungsfahrplan“). Zudem informiert der Berater in einem persönlichen Gespräch über die Wirtschaftlichkeit und Fördermöglichkeiten bei der Umsetzung. Durch einen Zuschuss für den Energiefachmann von bis zu 60 Prozent wird die Beratung deutlich günstiger.
Baudenkmale (KfW)
Die Sanierung von Baudenkmälern unterstützt die KfW-Bank mit zinsverbilligten Krediten und Tilgungszuschüssen (derzeit 12,5 %) oder mit Investitionskostenzuschüssen (derzeit 15,0 %). Die Umsetzung kann durch Einzelmaßnahmen oder als Komplett-Sanierung zum Standard des „KfW-Effizienzhaus Denkmals“ erfolgen. Für bestimmte Gebäude gibt es vereinfachte technische Mindestanforderungen.
Einzelmaßnahme (KfW)
Einzelne Sanierungsmaßnahmen bei Wohngebäuden werden beim KfW-Programm 151 „Energieeffizient Sanieren“ durch stark zinsverbilligte Kredite und Tilgungszuschüsse von derzeit 7,5 oder Investitionszuschüsse von momentan 10 Prozent gefördert. Dafür ist es nötig, dass bestimmte technische Mindestanforderungen erfüllt werden, die durch einen Energieberater zu bestätigen sind.
Folgende Maßnahmen sind möglich:
- Wärmedämmung von Wänden, Dachflächen, Keller- und Geschossdecken
- Erneuerung der Fenster und Außentüren
- Erneuerung oder Optimierung der Heizungsanlage
- Erneuerung oder Einbau einer Lüftungsanlage
Zudem werden die Kosten der Baubegleitung durch einen Energieberater zu 50 % gefördert.
Effizienzhaus (KfW)
Wird ein Wohngebäude neu gebaut oder komplett mit diversen energetischen Maßnahmen saniert, erhalten Bauherren und Hausbesitzer stark verbilligte Kredite (derzeitiger Zinssatz: 0,75 %) und hohe Tilgungs- bzw. Investitionskostenzuschüsse. Der Zuschuss richtet sich nach der erreichten Energieeffizienzklasse, d. h. den sogenannten KfW-Effizienzhaus-Standards. Derzeit zahlt die KfW-Bank beim effizientesten Standard für einen Sanierungskredit von bis zu 100.000 Euro einen Tilgungszuschuss von 27,5 % bzw. einen Investitionskostenzuschuss von 30,0 %. Zudem wird die stark zu empfehlende Baubegleitung der Modernisierung durch einen Energieberater mit der Hälfte der Kosten gefördert.
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Wie finde ich Experten für die Umsetzung der empfohlenen Energiesparmaßnahmen?
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Wir von der Energieagentur Heilbronn unterstützen Sie bei der Umsetzung Ihrer Energiesparmaßnahmen durch unsere unabhängige Expertenvermittlung. Wir stellen Ihnen passend zu Ihrem Bedarf eine Auswahl qualitätsgeprüfter, zertifizierter Experten zusammen.
Darunter sind:
- Handwerker / Fachbetriebe
- Energieeffizienz-Experten für Förderprogramme des Bundes:
- Vor-Ort-Beratung (BAFA)
- Energieeffizient Bauen und Sanieren (KfW)
- KfW-Effizienzhaus Denkmal sowie Baudenkmale und sonstige besonders erhaltenswerte Bausubstanz
- Energieberatung im Mittelstand (BAFA)
- Energieeffizient Bauen und Sanieren – Nichtwohngebäude (KfW)
- Aussteller von Energieausweisen